GästebuchLesungenbu_7

Titel Entstehung InhaltLeseproben Presse

Aus dem Kapitel “Kommunikation”:

Kommunikation ist das A und O in einer Beziehung. Es ist die wichtigste Grundvoraussetzung, und dennoch wird sie am meisten vernachlässigt. Übrigens auch beim Umgang mit Kindern oder dem sprachlichen Austausch im Arbeitsleben besteht häufig ein großes Defizit. Die “richtige” Kommunikation schafft Wohlbefinden in allen Bereichen Deines Lebens. Es mangelt ganz schlicht und einfach zum einen daran, dass Du nicht wirklich aussprichst, was Du möchtest; zum anderen hapert es an dem wirklichen Zuhören und Registrieren dessen, was Dein gegenüber Dir zu sagen hat. Ich war ein Musterbeispiel dafür, wie man es nicht machen soll. Ich bin eher der temperamentvollere, mein Mann eher der ruhigere und besonnene Typ. Ich war schon immer wortgeschickter und “wusste”, wie ich ihn treffen konnte, und habe ihn oft im wahrsten Sinne des Wortes tot geredet. Ich habe ihn geschafft. Letzt-endlich hat er dann gar nichts mehr gesagt, weil er sich erdrückt gefühlt hat, und meinte oft nur noch resigniert: “Ich sage ja sowieso immer nur das Falsche!” 

Je weniger er aber sagte, desto wütender wurde ich, dass er “mal wieder nichts zu sagen hatte”.
Als wir begannen, uns zu verändern, hat er seine Gedanken und seine Gefühle mehr äußern und beschreiben können. Er konnte mir dann sagen und erklären, was in ihm vorgeht, wenn ich so mit Worten auf ihn eindresche: Es wäre, als ob seine Gedanken in seinem Hirn “Karussell” führen; er könne die einzelnen Gedanken nicht mehr klar sehen und fühlen, es wäre alles nur noch ein undurchdringliches Chaos. Durch seine Erklärung konnte ich ihn besser verstehen; durch das Verständnis wiederum mich ihm gegenüber anders verhalten. Indem ich mich zurücknahm, hatte er die Chance, mehr aus sich herauszukommen. Ich begriff, dass ich ihm in der Vergangenheit ständig den Freiraum zum Denken genommen hatte. Es stimmte nicht, dass er nicht mit mir reden wollte; Tatsache war, dass er es nicht mehr konnte, weil ich ihn verbal so erdrückt habe, dass er keinen klaren Gedanken mehr fassen und diesen schon gar nicht auch noch in Worten ausdrücken konnte. ...

Aus dem Kapitel “Autofahren”:

“Die Ampel war schon fast ROT!” “Nimm das Gas weg!” “Kannst Du bitte endlich den dritten Gang nehmen!” “BREMSEN!” Wenn Du zu den Menschen gehörst, die so oder ähnlich ständig während der Autofahrt an ihrem Partner herummeckern, solltest Du Deine Bemerkungen bitte einmal überdenken. Diese Äußerungen tragen nicht dazu bei, das Fahrverhalten zu verbessern. Im Gegenteil: Sie nerven den Fahrer, verunsichern ihn und verursachen letztendlich auf beiden Seiten nur schlechte Laune. Wenn Du etwas Grundsätzliches am Fahrstil Deines Partners zu bemängeln hast, teile es ihm mit, aber suche Dir dafür einen guten Zeitpunkt aus. Erkläre es sachlich und mit ruhiger Stimme, und zwar ohne diesen unterschwelligen vorwurfsvollen Ton. Nur dann kommt es an! Ansonsten vermeide einfach diese Art von negativen Kommentaren. Mache Dir bewusst, dass Du selbst beim Fahren auch nicht angeblafft werden möchtest. Umgekehrt, wenn Du einen solchen Meckerpott ständig neben Dir auf dem Beifahrersitz hast, nimm Dir ebenfalls einen ruhigen Moment und bitte ihn inständig, es zu unterlassen - aber auch das immer schön ruhig und ohne Befehlston! Wünsche es Dir zum Geburtstag! ...


Aus dem Kapitel “Nimm Deinen Partner wie er ist”:

... Bestimmt über zwanzig Jahre hinweg habe ich gefühlt, dass ich meinen Mann mag, ABER wie oft kam dennoch der Satz “... Aber er ist mir zu klein, er ist nicht romantisch genug, er tanzt nicht ...”  Heute weiß und fühle ich, dass ich ihn so liebe, wie er ist. Natürlich hätte ich gern einen Mann gehabt, der mindestens 1,80 m lang ist, einen mit vollem Haar, einen, der unsterblich romantisch und dessen Hobby das Tanzen ist. Aber der Blickwinkel ist einfach völlig anders heute. Ich will ihn überhaupt nicht mehr in eine von mir gewünschte Form hineinpressen. Ich sehe all seine vielen guten Eigenschaften und schaue dahin, was für unendlich viele Vorzüge er mir schenkt, und fühle seine unendliche Liebe - und all das lässt meine anderen Wünsche als völlig geringfügig verblassen. ...

Aus dem Kapitel “Arbeitsteilung - wir sind ein Team”:

.... Große Probleme hatten wir immer zu bewältigen, wenn Renovierungs- und Verschönerungsarbeiten anfielen. Nehmen wir einmal als Beispiel das Tapezieren und/oder die Neueinrichtung des Wohnzimmers. Wenn Du es nicht von einem Handwerker erledigen lassen kannst, müssen Du und Dein Partner selbst Hand anlegen. Sicher gibt es Familien, bei denen diese Arbeit nur am Mann (und ggf. noch an anderen männlichen Freunden) hängen bleibt. Bei den meisten Familien ist es, glaube ich, heute eine Sache, die im partnerschaftlichen Team miteinander vollbracht wird. Es gibt Menschen, die sind dafür geschaffen, miteinander zu arbeiten - manchmal können es sogar eine Frau und ein Mann sein! Wir gehörten nicht dazu. Bei uns entstand jedes Mal bei solchen Arbeiten viel Ärger und Streit. Ich hatte eine andere Art des Planens und des Arbeitens als Bill. Ich war schneller im Denken, er brauchte Zeit. Und so mussten wir, wie wohl die meisten, erst einmal einen Weg finden, bei einer gemeinsamen Tätigkeit auch ein reibungsloses Miteinander zu erzielen. Männer und Frauen ticken anders, das wissen wir nicht erst seit heute, aber sind wir nicht alle von dem Glauben beseelt, dass man daran drehen kann? Wenn wir im Hause Arbeiten zu verrichten hatten, taten wir uns grundsätzlich schon schwer, weil uns diese handwerklichen Dinge nicht so lagen und wir uns mühsam an die Aufgabe herantasten mussten. Ich bin ein Mensch der schnellen (sehr schnellen) Entscheidungen, während Bill lieber erst einmal zig Tassen Tee trinken möchte, um “in Ruhe” darüber nachzudenken. Früher war ich dann schon sauer. Heute weiß und akzeptiere ich das und lasse ihm diese Zeit. Wie oft habe ich ihn unter Druck gesetzt, weil es mir alles zu langsam ging, und durch diesen Druck sind ihm oft unnötige Fehler unterlaufen, die mich wiederum in noch mehr Wut versetzten - die Stimmung war mal wieder auf einem Tiefpunkt. ...

 

Impressum